Die Warmwasserbereitung eines Gebäudes muss folgende Anforderungen erfüllen:
- Die Temperatur muss den Komfortanforderungen der Nutzer genügen
- Hygieneanforderungen müssen erfüllt sein. Dazu gehören biologische Hygiene (insbesondere die Vermeidung von Legionellen) sowie die chemische Hygiene (beispielsweise darf die Anlagentechnik nicht zu Schwermetallen oberhalb von Grenzwerten im Wasser führen).
Warmwasserbereitung wird wie Heizung auch in die folgende Schritte bis zur Bereitstellung für die Nutzer unterteilt.
1. WW - Erzeugung
Zunächst unterscheidet man zwischen zentraler und dezentraler Warmwasserbereitung.
/// Bild 1: Zentrale und dezentrale WW Erzeugung ///
Eine zentrale Warmwasserversorgung hat den Vorteil, dass die Wartung einfacher ist. Zudem arbeiten fast alle dezentralen Systeme mit Strom zur Warmwassererzeugung. Daher haben Zentrale System im allgemeinen einen besseren Primärenergiefaktor. Nachteilig hingegen ist die Speicherung, die zwar Anfahrvorgänge des Heizkessels reduziert, jedoch zu Speicherverlusten führt. Diesbezüglich sind dezentrale Durchlauferhitzer besser geeignet als eine zentrale Warmwasserversorgung.
Die Anforderungen an die Vorlauftemperatur sind aufgrund der Hygienevorschriften mit etwas über 60°C strikter, als für die Raumheizung. Einige Erzeuger können diese Temperatur effizient nicht leisten, beispielsweise Wärmepunmpen. Dann wird, meistens im zentralen Speicher elektrisch zugeheizt.
2. WW - Speicherung
Für zentrale Systeme wird oft mit Speichern gearbeitet um zu häufige Anfahrvorgänge des zentralen Wärmeerzeugers zu vermeiden.
Nachgeheizt wird, wenn die Vorlauftemperatur im Erzeuger nicht ausreichend ist. Bivalente Speicher kommen zum Einsatzt, wenn Solarthermie verwendet wird.
Nachteilig bei allen Speichern, die in der unbeheizten Hülle installiert sind, sind die Abwärmeverluste.
/// Bild 2: Speicher WW mit und ohne Nachheizung ///
/// Bild 3: Bivalenter Speicher mit Solarthermie ///
3. WW - Verteilung
Zentrale Versorgungssysteme für Warmwasser müssen das Warmwasser durch das Gebäude zu den Nutzer transportieren. Dezentrale Systeme müssen nur das kalte Wasser zu den Heizeinheiten bringen. Daher haben Zentrale Systeme ein längeres Warmwasser Leistungsnetz. Verluste müssen berücksichtigt werden, wenn Warmwasserleitungen durch unbeheizte Bereiche des Gebäudes fließen.
Die Dämmung von Warmwasser- und Heizwasserleitungen in unbeheizten Bereich ist eine der wenigen verpflichten Maßnahmen der EnEV.
/// Bild 4: WW - Verteilung zentral / dezentral
4. WW - Übergabe
Der Einfluss der Übergabe von Warmwasser am Ende der Verteilleitungen auf die Energiebilanz kann vernachlässigt werden.
Maßnahmen aufgrund von Hygieneanforderungen
Dabei sind Temperaturregelung und Hygieneanforderungen nicht entkoppelt. Die Temperatur muss in Intervallen immer wieder auf 60 °C angehoben werden, um Legionelle abzutöten. Und zwar im gesamten System. Für Wasser, das länger in Leitungen ist und wieder abkühlt kann eine Zirkulationsleitung eingebaut werden. Diese werden durch eine separate Pumpe betrieben, deren Strombedarf in der Energiebilanz berücksichtigt werden muss.
/// Bild 2: Zirkulationsleitung ///