Fenster

Natürliches Licht hat ein Spektrum mit sichtbaren und nicht sichtbaren Anteilen. Wichtig für den Wärmeschutz ist, dass sichtbares Licht kurzwellig im Vergleich zur langwelligen Wärmestrahlung ist.

 

Fenster lassen sichtbares Licht zum großen Teil hindurch. Nicht sichtbare, langwellige Wärmestrahlung jedoch nur zu einem kleinen Teil.

 

Für den Wärmeschutz bedeutet das, dass sichtbares Licht durch die Gebäudehülle treten kann, während langweillige Wärmestrahlung in der Hülle gehalten wird. Obwohl es sich um die gleiche Form von Energie, nämlich elektro-magnetische Strahlung handelt.

 

In der Praxis ist wichtig, dass diese Filterwirkung natürlich technische Grenzen hat. Denn ein Glas, das sehr wenig Wärmestrahlung durchlässt, wird auch weniger Licht hinein lassen, was das Komfortempfinden der Bewohner beeinflussen kann.

Auch haben Fenster nicht so gute Dämmeigenschaften (U - Werte) wie nicht transparente Bauteile vergleichbarer Alterklasse. Es kann aber durchaus vorkommen, dass ein modernes Fenster besser dämmt als eine alte (nicht baufällige) Fassade.

 

// Bild: Fenster, Sonnenlicht //

 

Entscheidend für die Güte eines Fensters sind die folgenden Größen:

 

- U - Wert

- g - Wert

 

Der U - Wert gibt an, wieviel Wärme durch einen m² Bauteilfläche bei 1 °C Temperaturunterschied fließt. Genau wie bei nicht transparenten Bauteilen.

Allerdings handelt es sich bei Fenstern um einen Mittelwert, der den Rahmen und den Übergang von Glas und Rahmen berücksichtigt. Dieser wird auch als Uw - Wert bezeichnet, während in Angeboten von Herstellern oft der Ug - Wert genannt wird, der nur das Glas berücksichtigt und daher in fast allen Fällen niedriger als der relevante Uw - Wert ist.

Der g - Wert gibt an, welcher Anteil der Energie des auftreffenden Sonnenlichtes durch das Fenster hindurch gelassen wird. Dabei ist zu beachten, dass der sommerliche Wärmeschutz eingehalten wird. Für den Wärmeschutz, genauer die Wärmebilanz eines Hauses ist dabei ein hoher g - Wert durchaus positiv, da die solaren Gewinne erhöht werden.

 

In der Praxis kommen folgende Bauweisen vor. Die Werte sind lediglich Anhaltswerte und müssen während der Planung genau ermittelt werden.

Bauart Aufbau (typisch) Einbauzeit (ca.) Bereich Uw - Wert Bereich g - Wert
      [W/m²K]  
Einfach

Einzelne Scheibe

bis 1978 5,0 - 6,0 0,85
Isolierglas

Zwei Scheiben,

Zwischenraum als Dämmschicht

1950 - heute 1,6 - 3,0 0,6 - 0,75
Dreifach

Drei Scheiben,

Zwischenräume als Dämmschicht

aktueller Stand d. Technik 0,8 - 1,2 0,5
Wärmeschutz

Drei Scheiben,

Zwischenräume als Dämmschicht,

reflektierende Folie

aktueller Stand d. Technik 0,8 - 1,2 < 0,4

Fenster werden konstruktiv nach den folgenden Baugruppen unterschieden:

 

- Glasscheiben

- Rahmen

- Randverbund

 

Stand der Technik ist ein Gas zwischen den Glasscheibenmit geringerer Wärmeleitfähigkeit als Luft, meistens Argon, seltener Krypton (höherer Preis).

Der Rahmen kann aus Holz, Kunststoff oder Metall ausgeführt werden. Während Holz massiv ausgeführt wird, werden Kunststoff- und Metallrahmen mit Kammern ausgeführt. Je mehr Kammern der Wärmefluss durchqueren muss, desto besser sind die Dämmeigenschaften des Rahmens. Stand der Technik sind 5 - 7 Kammer - Profile. Allerdings sollte hier auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werde, da der Produktionsaufwand zunimmt und damit der Invest.

Der Randverbund ist die konstruktive Verbindung zwischen Glasscheiben und Rahmen. Dabei kommen Abstandhalter zum Einsatz, die den Abstand der Scheiben und die Verbindung zwischen Scheiben und Rahmen gewährleisten sowie die Dichtigkeit der Zwischenräume. Das Konzept der "warmen Kante" soll dabei das Auskühlen des Abstandhalters verhindern, indem Materialien verwendet werden, die niedrige Wärmeleitfähigkeiten aufweisen.

 

// Bild: Aufbau Holzfenster //

 

// Bild Aufbau Kunststofffenster //

 

 

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© Christoph Mevenkamp