Bodenplatte

Die Bodenplatte bildet den unteren Gebäudeabschluss. Sie liegt in den meisten Fällen auf dem Fundament und dem Erdreich auf. Neben dem Wärmeschutz spielen Statik und Dichtigkeit eine wichtige Rolle.

 

 

Einflüsse aus der Statik

 

Bodenplatten bestehen aus Beton, um die Anforderungen der Statik zu erfüllen. Die Bodenplatte und das Fundament tragen das gesamte Gewicht des Gebäudes in das Erdreich ab.

Natürliche Bewegungen im Erdreich sind nie ganz auszuschließen und müssen in der Planung berücksichtigt werden. Durch den komplexen Lastzustand sowie mögliche Bewegungen in der Bodenplatte treten Druck- sowie Zugbelastungen auf. Beton kann Zugspannungen nur sehr bedingt aufnehmen, ohne dass es zu Rissen oder zum Bruch kommt. Bodenplatten sind wie Decken auch daher bewehrt, also mit Stahl verstärkt.

Die Bereiche, die die Hauptlasten abtragen, also die tragenden Wände, werden sehr häufig mit Fundamenten versehen.

Neben der statischen Funktion haben die Randfundamente auch die Aufgabe, Frost unter der Bodenplatte zu verhindern. Ob der Boden frostempfindlich ist, ist dem Bodengutachten zu entnehmen. Anerkannte Regel der Technik ist eine Tiefe von 80 cm im Erdreich. Häufig wird eine Marge hinzuaddiert.

 

Armierter Beton hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit und kann den Wärmeschutz alleine nicht leisten. Daher kommen Dämmschichten zum Einsatz, sowohl unterhalb als auch oberhalb der Bodenplatte. Unterhalb der Bodenplatte sind Dämmschichten zu verwenden, die druck- und wasserfest sind. Häufig sind hier Schichten aus XPS - Hartschaum und Schaumglas. Dabei sind maximale Dicken, sowie maximale Anzahl der Lagen zu berücksichtigen, um die statischen Anforderungen zu erfüllen.

Oberhalb der Bodenplatte werden oft Dämmplatten aus EPS - Hartschaum verwendet, die neben dem Wärmeschutz auch dem Schallschutz (Trittschalldämmung) dienen.

Abbildung: Bodenplatte mit unterschiedlichen Gründungsarten (Fundamenten)
Abbildung: XPS unter Bodenplatte, Quelle: derBernd.de Bautagebuch, Creative Commons Lizenz
Abbildung: Schaumglasschotter unter Bodenplatte (Quelle: GEOCELL Schaumglas GmbH), Creative Commons Lizenz

 

Anforderungen an die Dichtigkeit

 

Die Bodenplatte berührt das Erdreich. Der sogenannte Bemessungswasserstand (BWS) ist der höchste Wasserstand innerhalb der gesamten Nutzungsdauer eines Gebäudes und berücksichtigt Grundwasser-, Schichtenwasser- und Hochwasserstand. Der BWS wird im Bodengutachten ermittelt.

Die Beanspruchungsklasse an das Gebäude wird dann vom Planenden (hierbei jedoch nicht vom Wärmeschutzsachverständigen) anhand des BWS und der Durchlässigkeit des Bodens festgelegt.

Im Anschluss wird ein Konzept zur Bauwerksabdichtung erstellt, das zwar nur sehr geringen Einfluss auf die energetische Güte der Bodenplatte hat, jedoch während der Umsetzung zu beachten ist.

 

 

Wärmeschutz des Bauteils

 

Wenn die Bodenplpatte an einen beheizten Raum grenzt, muss der Wärmeschutz nach EnEV eingehalten werden.

 

Bei einem Neubeu nach EnEV kann man von einem U - Wert von höchstens 0,35 W/m²K ausgehen, dem Wert für das Referenzhaus nach EnEV.

 

Für Sanierungen kommen Bodenplatten grundsätzlich sehr selten in Betracht. Unterhalb der Bodenplatte kann nachträglich keine Dämmung angebracht werden, oberhalb der Bodenplatte besteht zwar die Möglichkeit, allerdings handelt es sich hierbei um eine reine Innendämmung, die keine anerkannte Regel der Technik ist. Der Feuchteschutz ist nicht gesichert.

Für die Kellerräume ist zudem die Raumhöhe zu beachten.

 

Wenn trotzdem eine nachträgliche Dämmung der Bodenplatte erfolgt, muss nach EnEV ein U - Wert von U = 0,3 W/m²K eingehalten werden.

 

 

Wärmebrücken der Bodenplatte

 

Neben der Bauteildämmung müssen die Sockel und Fundamentbereiche gesondert geplant werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.

 

1. Sockelbereich:

Es besteht die Möglichkeit den Sockel umlaufend mit einer Perimeterdämmung zu dämmen. Diese Art der Dämmung ist üblich, da auch der Feuchteschutz dadurch besser gesichert werden kann.

Abbildung: Perimeterdämmung eines Kellers, Quelle: DerBernd.de Bautagebuch, Creative Commons Lizenz

2. Fundamente

Auch das Fundament kann teilweise oder vollständig gedämmt werden. Zudem kann eine sogenannte Kimmschicht zum Einsatz kommen, um den Wärmefluss vom Fundament über die Bodenplatte in die Wände zu hemmen.

Alternativ lassen sich Fundamente im Innenbereich auch häufig vermeiden (sogenannte "Thermoplatte"), was sehr vorteilhaft für den Wärmeschutz ist. Voraussetzung ist die Zustimmung des Statikers.

Abbildung: Zwei unterschiedliche Möglichkeiten, das Fundament zu dämmen
Abbildung: Bodenplatte ausschließlich mit Randfundamenten und vollständig gedämmt
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© Christoph Mevenkamp