Mineralfaser

Mineralfaser ist ein Dämmstoff. Je nach Ausgangmaterial spricht man von Glas- oder Steinwolle. Bei der Herstellung wird das Ausgangmaterial aufgeschmolzen und dann in Form von Fasern zur Erstarrung gebracht. Diese Fasern werden dann solange verdichtet, bis das gewünschte Verhältnis aus Luft und Fasern erreicht ist.

 

Oft wird Mineralwolle als flexibler Dämmstoff eingesetzt, der in Fachwerken als Füllmaterial zur Dämmung verwendet wird. Es gibt aber auch Mineralfaserplatten, die dann an einer Tragekonstruktion montiert wird.

Mineralfaser ist ein sehr häufig verwendeter Dämmstoff. Als Grund dafür kann die Vielseitigkeit genannt werden. Mineralfaser ist ist resistent gegen Schimmel, feuerbeständig, hat gute bis sehr gute Dämmeigenschaften und ist preisgünstig.

 

 

Mineralwolle im Wärmeschutz

 

Wie fast alle Dämmstoffe ist Mineralfaser sehr gut geignet für den einfachen Wärmeschutz aufgrund seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit, jedoch schlecht für den sommerlichen Wärmeschutz wegen die geringen Dichte.

In der folgenden Tabelle sind einige Anhaltswerte für die jeweiligen Bereiche der Wärmeleitfähigkeit (Stand 2016) von Dämmstoffen und einigen anderen Baustoffen angegeben. Zudem die im Feuchteschutz wichtigen Diffusionswiderstände.

 

Dämmstoff Rohdichte Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstand
  [kg/m³] [W/mK]  
Mineralwolle 20...200 0,031...0,05 ~ 1
Holzfaserplatten 150...300 0,035...0,07 5...10
EPS Platte 10...35 0,025...0,05 20...100
XPS Platte 20...45 0,03...0,045 80...250
Polyurethanplatte (PUR) 30...50 0,02...0,035 60 - 150
Schaumglasplatte 100...165 0,038...0,055 diffusionsdicht
Blähperlit 40...90 0,05...0,07 3...5
       
Baustoff Rohdichte Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstand
  [kg/m³] [W/mK]  
Konstruktionsholz 500 0,13 20...50
Vollklinker 2200 1,2 10...16
Kalksandstein - Standard 2000 1,10 15...20
Normalbeton 2000 1,35 60...130
Naturbims 770 0,24 5...10

Mineralfaser im Feuchteschutz

 

Mineralfaser selbst ist wasserbeständig. Die Schimmelgefahr in mineralischen Baustoffen ist zudem gering. Die Bildung von dauerhafter Feuchtigkeit in Dämmstoffen ist jedoch grundsätzlich konstruktiv zu unterbinden. Das ist anerkannte Regel der Technik, außerdem sind die angerenzenden Baustoffe ebenfalls zu schützen, was besonders in Holzkonstruktionen wichtig ist.

Mineralfaser hat oft niedrige Diffusionswiderstände. Wasserdampf oder Nebel kann also gut durch diese Baustoffe hindurchdringen. Das würde sie insbesondere für Außendämmungen attraktiv machen, da im Feuchteschutz das Prinzip gilt, von innen nach außen immer durchlässiger zu bauen.

Konstruktiv ist das in diesem Fall jedoch manchmal nicht möglich, wenn Mineralwolle als Füllmaterial eingesetzt wird. Beispiele sind die zwischensparrendämmung eines Steildaches oder das kerngedämmte, zweischalige Mauerwerk.

Der Feuchteschutz wird dann durch konstruktive Maßnahmen erfüllt. Zunächst wird Mineralwolle in Kerdämmungen hydrophobiert, ist also wasserabweisen, was den Abtransport von Feuchtigkeit begünstigt. Dabei ist es wichtig, dass die Schichten, die außerhalb der Dämmebene liegen, diesen Abtransprt nicht zu stark unterdrücken. Ein Beispiel wäre eine XPS - Platte außerhalb von Mineralwolle.

Zudem können Dampfsperren eingesetzt werden, um den Transport von Fecuhtigkeit zu reduzieren.

 

/// Bild: Schema Abtransport der Feuchtigkeit aus einer Minalwoll - Dämmschicht vgl. günstig vs. ungünstig ///

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© Christoph Mevenkamp