Nutz-, End- und Primärenergie

Nutzenergie

 

Die Nutzenergie ist die Energie, die durch Bewohner genutzt wird. Im Wärmeschutz fallen darunter:

 

- Nutzwärme zur Raumheizung (bzw. Raumkühlung, falls vorhanden)

- Nutzwärme zur Warmwasserbereitung

- Beleuchtung (nur für Nichtwohngebäude)

 

Endenergie

 

Die Endenergie ist die Energie, die an der Gebäudegrenze (nicht der beheizten Gebäudehülle!) bereit gestellt wird.

 

Für den Besitzer des Gebäudes ist daher die Endenergie wichtig für jede wirtschaftliche Betrachtung, da er genau an dieser Grenze mit dem Versorgungsunternehmen abrechnet. Der Kunde muss also nicht für die Verluste bei der Bereitstellung aufkommen.

Beispielsweise hat eine Fernwärmeleitung höhere Verluste pro Kilometer Leitung, als das Stromnetz. Dazu noch abhängig von der Bodentemperatur, da die Wasserleitungen im Boden verlaufen.

Jedoch muss der Besitzer für die Verluste der Anlagentechnik, die im Gebäude betrieben wird, aufkommen.

 

Primärenergie

 

Die Primärenergie die Energie, die bei der Erzeugung der jeweiligen Endenergiemenge in Form von Strom, Wärme, Gas, Öl etc. anfällt.

 

Für Strom, der mit Kohle erzeugt wird, wäre das die Menge an Kohle zuzüglich der benötigten Förderungs- und Transportenergie und der Leitungsverluste bis zum Gebäude. Die Berechnung ist also komplexer und auch für den Planenden nicht durchführbar. Daher wird mit  sogenannten Primärenergiefaktoren gerechnet. Diese werden für die unterschiedlichen Energieformen in der EnEV festgelegt und sind daher fix. Für den Gesetzgeber ist der Bedarf an Primärenergie entscheidend, da hierdurch die Klimaziele direkt berührt werden.

 

Daher werden an Gebäude in der EnEV zwar Anforderungen an der Primärenergiebedarf gestellt, wirtschaftlich interessant für den Bauherren ist jedoch der Endenergiebedarf. Dabei gilt für den Bauherren, je niedriger der Primärenergiefaktor, desto leichter lassen sich die Anforderungen an den Primärenergiebedarf erfüllen. 

 

Hierbei ist jedoch zu beachten, dass ein niedriger Primärenergiebedarf nicht notwendigerweise zur wirtschaftlichsten Lösung führt. Das hat zwei Gründe:

 

1. Neben den Anforderungen an den Primärenergiebedarf eines Hauses ist auch die Güte der Gebäudehülle gesetzlich durch die maximalen Transmissionwärmeverluste geregelt.

2. Niedrige Primärenergiefaktoren können nur durch Anlagen erreicht werden, die einen hohen Anteil an regenerativer Energie nutzen, z.B. Wärmepumpen. Diese haben jedoch höhere Investitionskosten zur Folge.

 

Es kommt auf die richtige Balance zwischen diesen Feldern an, die ein Fachberater zusammen mit dem Bauherren findet.

Abbildung: Nutz-, End- und Primärenergie
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© Christoph Mevenkamp